Es berührt seltsam, wenn man sich in diesen Tagen als österreichischer Patriot zu erkennen gibt. Denn die Signale die wir beständig der Weltöffentlichkeit aussenden, müssen wache Geister sehr nachdenklich und besorgt stimmen.

Da sind zum einen die Nazi Umtriebe Jugendlicher. 64 Jahre nach dem Holocaust. In Ebensee, der Stätte eines ehemaligen Konzentrationslager genau so, wie im KZ Dachau. Wir haben aus der Geschichte nichts gelernt. Wir, die Elterngeneration, haben versagt, weil wir unseren Kindern das Wesentliche vorenthalten haben: Die Lehren der Vergangenheit. Die sind, so scheint es, spurlos an uns vorüber gegangen. Vor lauter Musikantenstadel und Land der Berge Hype haben wir die Grausamkeiten und Unmenschlichkeiten vergessen die wir begangen haben. Die Schuld ist aber nicht abwaschbar und vielen “Ehrlichen und Tüchtigen” tun sie bis heute noch immer nicht Leid. Das kommt, weil wir augenzwinkernd entweder uns als Opfer bezeichnet oder als Herrenmenschen gewütet haben. Sklaven des Wahnsinns sind wir gewesen und so wie man meinen mag, sind es viele Österreicher bis heute geblieben.

 

Noch immer gehen wir unseren Rattenfängern auf den Leim.

In das europäische Parlament senden wir befremdende Geister. Männer wie Mölzer, peinlich und ohne Mitleid in die Vergangenheit eingestrickt, Stadler, der gnadenlose, Angst einflößende „Christ“, was immer Schreckliches das auch sein mag. Ihre Zukunft ist unsere Vergangenheit. Weiters einen H.P. Martin, der mit Dichands vergreister Unterstützung als Aufdecker vom Dienst sich erregt und einen Strasser, ein Mann schwarzer Visionen, der eigentlich nur für Umfärberei steht. Während seiner Zeit als Minister ist Seibane Wague erstickt worden. Sie alle werden sich in Brüssel wieder finden und wir müssen uns, wohl oder übel, dort von ihnen vertreten lassen. Sie werden - stellvertretend für Österreich - im Europaparlament Sitz und Stimme haben. Welche morschen Signale sendet dieses kuriose Österreich mit ihnen als Aushänger und Sprachrohre!!

Politische Dummheit ist auch der angesagte Rückzug aus dem CERN, dem wahrscheinlich renommiertesten europäischen Forschungsprojekt unserer Zeit. Wissenschaftsminister quo vadis? Just in einer Zeit, wo Geld für Schrottprämien anstandslos, ohne Nachhaltigkeit zu erzielen bezahlt werden und ein Julius Meinl uns allen lehrt, dass er als Superreicher mit Peanutsteuer in der Lage ist mehr Geld in seine Sauberwaschungsaktion zu stecken, als allen österreichischen Parteien zusammen in einem Wahlkampf zur Verfügung steht. Uns Lohn- und Einkommenssteuerausgeplünderten fehlen andererseits Geld und Wille die Forschung weiter zu entwickeln. Fußballclubs sind uns wichtiger.

Wohin du mein lieb Heimatland?

Es gab Zeiten, da konnte man Stolz darauf sein Österreicher zu sein und man wurde darum beneidet. Heute hat sich das Blatt gewendet und wir sind zu einer suspekten Minderheit, zu einem argwöhnisch beäugten Kleinstaat mit Beliebigkeitscharakter geworden. Kleinschweinbarth(l) forever.

Warum?? Wohin?? Blöd Mann!

Nachsatz: Kleinschweinbarth (welcher Name!) liegt im Weinviertel, ein Dorf hart an der tschechischen Grenze; lieb und sicherlich kein -barthl.

   
© Praxis MR Dr. W.R. Wiesinger